Endlich durfte man auch Paillettenhemd in der Indiedisko tragen: 2004 erschien Hot Fuss, das Debütalbum der Killers. Eine Band aus Las Vegas, die den Glamour in das Garagenrock-Revival der frühen Nullerjahre bringt. Die Platte enthält mehr als einen Hit, aber vor allem enthält sie den Hit. Die Antwort auf die Frage, auf wievielen Partys ihr in den letzten 15 Jahren wart, auf denen nicht Mr. Brightside lief, dürfte wohl einstellig sein.
Marianne Faithfull – Broken English | Das Große Ganze
Bushido hat den Slogan „Vom Bordstein zur Skyline“ geprägt, aber Marianne Faithfull hat ihn GELEBT. Erst Popsternchen in den 60ern, dann Absturz: Obdachlos, drogenabhängig, verstoßen. 1979 bringt sie aber mit Broken English ihr Comebackalbum heraus, das sie bis heute als ihr Meisterwerk ansieht. Und damit ist sie nicht alleine. Daniel Koch und Melanie Gollin widmen sich noch mal einem ausgefuchsten Album und einer herausragenden Persönlichkeit.
Nine Inch Nails – Pretty Hate Machine | Das Große Ganze
Industrial Music – das ist das, wo Leute Musik machen, indem sie volle Kanne auf Stahlrohren oder sonstigem Industriewerk rumhauen. 1989 hat Trent Reznor Industrial Music charttauglich und der breiten Masse zugänglich gemacht, indem er die typischen Klänge benutzte, aber gängige Popstrukturen wie Strophe und Refrain eingebaut hat. Pretty Hate Machine, das Debütalbum von Nine Inch Nails, wurde so das erste Indie-Album, das mit einer Platinschallplatte ausgezeichnet wurde. Daniel Koch und Melanie Gollin hören noch mal in die Platte rein und erzählen euch alles Wissenswerte, mit dem ihr auf der nächsten Party glänzen könnt.
Cranberries – No Need To Argue | Das Große Ganze
Der Song aus dem Albträume gemacht sind: Zombie war der größte Erfolg in der Bandgeschichte von The Cranberries und 1994 ihr internationaler Durchbruch. Erinnert ihr euch noch an das Video, in dem Sängerin Dolores O’Riordan komplett Gold geschminkt von Panzern und Bomben singt? Ein harter Grungesong über den Irrsinn des Nordirlandkonflikts. Die dazugehörige Platte No Need To Argue wird 25 Jahre alt und Daniel Koch und Melanie Gollin nehmen sie noch einmal auseinander.
Mumford & Sons – Sigh No More | Das Große Ganze
Ringelpiez mit Anfassen war 2009 auf einmal wieder hip. Vier Jungs aus Westlondon haben ihren inneren Goldschürfer entdeckt und amerikanisches Steppengefühl mit William Shakespeare und Indie-Pop verbunden. Vor zehn Jahren erschien Sigh No More, das Debüt von Mumford & Sons. Die Band selbst hat stilgebenden Banjo von damals schon längst Lebwohl gesagt, aber ist die Paltte trotzdem einigermaßen in Würde gealtert? Schaltet ein.
The B-52’s – The B-52’s | Das große Ganze
Spaß, Punk und Meerestiere – das ist das Debütalbum der B-52’s in drei Worten. 1979 erscheint die erste Platte des quietschbunten Quintetts und besteht gerade mal aus neun Songs. Doch die Band aus Athens, Georgia, verbindet das spießige Hausfrauentum der 50er mit den Space Age-Fantasien der 60er und wird sehr schnell „the world’s best party band“. Und heute? Kann man The B-52’s noch hören, wenn man aus dem Grundschulalter raus ist?
Oasis – Definitely Maybe | Das Große Ganze
Zur Hochzeit des Grunge, als es in der Gitarrenmusik Konsens war, sich selbst zu hassen und sterben zu wollen, haben fünf Lads aus Manchester das Leben gefeiert. Der Traum vom Ausbruch aus dem Arbeitsalltag, rein in die Sonne, auf ins gute Leben, das war der Saft, aus dem Oasis gemacht waren. Auf ihrem Debütalbum Definitely Maybe trieft es aus jedem Gitarrenriff: „Wir sind Stars! Und ihr verdammt noch mal auch!“
Jeff Buckley – Grace | Das Große Ganze
„Überambitioniert und regelrecht kacke“
– das sind Worte, die diese Woche bei Das Große Ganze fallen werden.
Vor 25 Jahren erschien Grace, das erste und einzige zu Lebzeiten erschienene Album von Jeff Buckley. Es trumpft nicht nur mit ausgetüfteltem Gitarrenspiel auf, sondern vereint dieses mit der 4 Oktaven Stimme von Buckley, eine Kombi, die für viele neu und atemberaubend war.
The Slits – Cut | Das Große Ganze
The Slits sind die wichtigste Band in der Geschichte des Punk. Lasst diesen Satz gern wirken, während ihr denkt: Waren das nicht The Clash oder The Ramones oder die Sex Pistols? Sicher, die waren erfolgreicher, aber was Innovation, Kreativität und den No Bullshit-Kodex angeht, kann niemand den Slits das Wasser reichen. Vor 40 Jahren erschien ihr Debütalbum Cut, mit diesem brachten Ari Up, Viv Albertine und Tessa Pollitt nicht nur endlich den weiblichen Punk ins Blickfeld einer größeren Öffentlichkeit, sie sind auch Grundstein der später aufkeimenden Riot Grrrl-Bewegung. Mit Reagge, Dub, Kakophonie und Kanon ist Cut immer noch ein enormes Album.
The xx – xx | Das große Ganze
Sie waren die introvertiertesten Teenager der Welt und haben uns trotzdem alle an ihren Gedanken teilhaben lassen: Vor zehn Jahren erscheint das Debütalbum von The xx, vier Londoner Teenager, die mal eben den Minimalismus neu erfinden – und das in einer Zeit, in der die Indieszene komplett auf Überfluss und Masse setzt. Romy Madley Croft, Oliver Sim, Jamie Smith und Baria Qureshia nehmen Soul, Postpunk und Alternative Rock und kürzen alles, was zu viel ist raus.