Es gibt sie tatsächlich, diese Platte, die für immer Musikgeschichte schreiben. Isn’t Antyhing gehört zweifelsohne dazu. Damals, 1988, stiefelte ein englisch-irisches Quartett namens My Bloody Valentine ins Studio, und aus vier schlaflosen Seelen entsprang das, was später von der Presse als Shoegaze tituliert werden sollte. Ihr wisst schon: wegen der vielen Effektgeräte auf dem Boden und den Musiker, die deshalb nach unten gucken. Ja, ja. Aber alberne Namen hin oder her: Von der zerstörerischen Kraft geradliniger Noise-Rock-Songs wie (When You Wake) You’re Still in A Dream bis zur zarten Verwundbarkeit des halluzinatorischen All I Need überzeugt ihr LP-Debüt bis heute mit unnachahmlich amelodischen Refrain-Fetzen, kathartischem Gitarrenkrach von Mastermind Kevin Shields und dem berühmt-berüchtigten MVB-Rauschen. Macht am Ende eine der visionärsten Platten der letzten drei Jahrzehnte, die direkt auf das verweist, was auf Loveless (1991), dem Genre-Meilenstein schlechthin, folgen sollte. Zum 30-jährigen Jubiläum von Isn’t Antyhing hören sich Melanie Gollin und Daniel Koch das gute Stück ganz genau an.